Wir sind "Spätberufene" der Landwirtschaft: Als Bauingenieur einerseits und Diplom-Haushalts- und Ernährungswissenschafterin anderseits haben wir uns im Sommer 2016 unser Bauernsacherl zwischen Traunsee und Attersee gekauft. In unseren ehemaligen Schreibtischberufen störte uns immer mehr das Hastige, Aufgeregte und Vordergründige. Heute genießen wir es, im Wechsel der Jahreszeiten von und in der Natur zu leben und zu arbeiten.
Wir haben beide im Agrarbildungszentrum Salzkammergut die Abendschule besucht und als landwirtschaftlicher Facharbeiter bzw. als Facharbeiterin für ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement abgeschlossen. Auf unserem Hof setzen wir unsere Ideen und das Gelernte um, lernen stetig weiter durch Gespräche und gemeinsames Arbeiten mit Nachbarn, Freunden, Gästen und Gleichgesinnten.
So erobern wir uns ein gutes Stück Selbständigkeit der Versorgung mit Lebensmitteln zurück und schärfen unseren Blick für den rechten Umgang mit der Schöpfung. Wir haben die
Verantwortung für ein kleines Stück Kulturlandschaft im Salzkammergut übernommen und bemühen uns nach Kräften, es zu erhalten und für die Zukunft zu bewahren. Wir haben große Freude an der Arbeit
auf unserem Hof, mit unseren Tieren und im Wald – unsere Gäste spüren das und haben Anteil daran!
Wir setzen auf unserem Hof maßvoll landwirtschaftliche Maschinen zur Bewirtschaftung des Grünlandes ein. Gleichzeitig wollen wir aber traditionelle bäuerliche Handwerkstechniken anwenden und bewahren. Wir mähen Teile der Wiesen mit der Sense und stellen zum Trocknen von Heu und Grummet auch Heumandl auf. Einige unserer Wiesen magern wir konsequent ab: Wir mähen sie nur einmal im Jahr, entfernen das Mähgut und bringen keinen Stallmist aus. So sollen auch selten gewordene Pflanzen- und Tierarten eine Chance haben, einen für sie geeigneten Lebensraum zu finden.
Unmittelbar nach dem Kauf unseres Bauernsacherls haben wir den Betrieb auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt. Bei der Tierhaltung verzichten wir auf moderne
Hochleistungsrassen und setzen uns für den Erhalt robuster Mehrnutzungsrassen ein. Derzeit haben wir Krainer Steinschafe, Tauernschecken und Pinzgauer Strahlenziegen.